RHEUMA-PATIENTEN TAUSCHEN SICH BEI FORUM ÜBER DAS FIBROMYALGIE-SYNDROM AUS
Selbsthilfe spielt eine große Rolle
Herbertingen - Nahezu 200 Betroffene aus ganz Baden-Württemberg folgten der Einladung des Landesverbandes der Rheuma-Liga Baden-Württemberg zum Patientenforum „Fibromyalgie" in die Alemannenhalle in Herbertingen, um sich über neue und bewährte Möglichkeiten und Therapie bei der FMS (Fibromyalgie-Syndrom, wörtlich übersetzt Faser-Muskel-Schmerz) zu informieren.
Ausrichter des diesjährigen Forums war die Arbeitsgemeinschaft Bad Saulgau, dessen Vorsitzender Eugen Weiß viel Vorarbeit mit seinen Helfern geleistet hat. Edeltraud Kühn, Landessprecherin für Fibromyalgie begrüßte die Gäste herzlich, der volle Saal bewies, dass immer noch großer Bedarf an Information besteht. Mit dem Grußwort vom Bürgermeister der Gemeinde Herbertingen, Michael Schrenk, der sehr stolz war, dass diese landesweite Veranstaltung der Rheuma-Liga Baden-Württemberg in der umgebauten Alemannenhalle stattfindet, startete das Forum.
Goran Svigir, Psychologe in der Reha-KIinik Bad Saulgau, referierte zum Thema „Fibromyalgie - wenn der Schmerz bleibt". Das FMS ist durch medizinische Maßnahmen nicht heilbar. Ziele der Behandlung sind daher der Erhalt bzw. die Verbesserung der Funktionsfähigkeit im Alltag sowie der Lebensqualität und die Linderung bzw. Minderung der Beschwerden. Da das FMS ein lebenslang bestehendes Beschwerdebild sein kann, empfiehlt er eine Schulung über Schmerzbewältigung, die aufzeigen kann, dass dies jeder Betroffene danach eigenständig durchführen kann. Ziel der psychologischen Schmerztherapie ist: Wiedergewinn der Selbstbestimmung, Wiedergewinn von mehr Kontrollgefühl; raus aus der Hilflosigkeit.
Dr. med. Ulrich Hedderich, Oberarzt in der Klinik im Hofgarten aus Bad Waldsee machte in seinem Referat „Die sozialmedizinische Begutachtung bei Fibromyalgie" deutlich, wie schwierig es für Arzt und Patient ist, allen gerecht zu werden. Nach seiner Meinung wäre eine interdisziplinäre, mehrtätige Begutachtung ideal. Auch eine mehrwöchige stationäre Reha-Maßnahme bietet Möglichkeit zu umfassender Leistungsbeurteilung, doch diese wird leider allerdings zu selten genutzt. Nach langem Sitzen hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit mit Viktoria Dichmann bei leichter Gymnastik wieder etwas lockerer zu werden.
Dr. med. Thomas Weiss aus Mannheim legte in seinem Vortrag dar, wie bedeutend und wichtig die Selbsthilfe bei Fibromyalgie ist. Bildlich zeigte Dr. Weiss auf, wie viele Nerven unter der Haut sind, und daher oft schon bei leichter Berührung schmerzen können. Deshalb ist es sehr wichtig, selbst auch aktiv zu werden, sich Selbsthilfegruppen anzuschließen und zu versuchen, sich abzulenken, Pausen einzulegen, in spezielle Fibromyalgie Gruppen zu gehen.
Auch Bewegung stand für die Teilnehmer bei dem Patientenforum auf dem Programm. Foto: privat
Die Arbeitsgemeinschaft Bad Saulgau möchte eine spezielle Therapie- und Gesprächsgruppe zu Fibromyalgie gründen, dazu können sich Interessierte melden unter Tel. 07586/5328 oder unter E-Mail: rheuma-liga.badsaulgau@web.de
Artikel aus: Schwäbische Zeitung, Lokalredaktion Bad Saulgau, vom 31.10.11
Goran Svigir, Psychologe in der Reha-KIinik Bad Saulgau, referierte zum Thema „Fibromyalgie - wenn der Schmerz bleibt". Das FMS ist durch medizinische Maßnahmen nicht heilbar. Ziele der Behandlung sind daher der Erhalt bzw. die Verbesserung der Funktionsfähigkeit im Alltag sowie der Lebensqualität und die Linderung bzw. Minderung der Beschwerden. Da das FMS ein lebenslang bestehendes Beschwerdebild sein kann, empfiehlt er eine Schulung über Schmerzbewältigung, die aufzeigen kann, dass dies jeder Betroffene danach eigenständig durchführen kann. Ziel der psychologischen Schmerztherapie ist: Wiedergewinn der Selbstbestimmung, Wiedergewinn von mehr Kontrollgefühl; raus aus der Hilflosigkeit.
Dr. med. Ulrich Hedderich, Oberarzt in der Klinik im Hofgarten aus Bad Waldsee machte in seinem Referat „Die sozialmedizinische Begutachtung bei Fibromyalgie" deutlich, wie schwierig es für Arzt und Patient ist, allen gerecht zu werden. Nach seiner Meinung wäre eine interdisziplinäre, mehrtätige Begutachtung ideal. Auch eine mehrwöchige stationäre Reha-Maßnahme bietet Möglichkeit zu umfassender Leistungsbeurteilung, doch diese wird leider allerdings zu selten genutzt. Nach langem Sitzen hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit mit Viktoria Dichmann bei leichter Gymnastik wieder etwas lockerer zu werden.
Dr. med. Thomas Weiss aus Mannheim legte in seinem Vortrag dar, wie bedeutend und wichtig die Selbsthilfe bei Fibromyalgie ist. Bildlich zeigte Dr. Weiss auf, wie viele Nerven unter der Haut sind, und daher oft schon bei leichter Berührung schmerzen können. Deshalb ist es sehr wichtig, selbst auch aktiv zu werden, sich Selbsthilfegruppen anzuschließen und zu versuchen, sich abzulenken, Pausen einzulegen, in spezielle Fibromyalgie Gruppen zu gehen.
Auch Bewegung stand für die Teilnehmer bei dem Patientenforum auf dem Programm. Foto: privat
Die Arbeitsgemeinschaft Bad Saulgau möchte eine spezielle Therapie- und Gesprächsgruppe zu Fibromyalgie gründen, dazu können sich Interessierte melden unter Tel. 07586/5328 oder unter E-Mail: rheuma-liga.badsaulgau@web.de
Artikel aus: Schwäbische Zeitung, Lokalredaktion Bad Saulgau, vom 31.10.11
Veröffentlicht am: 07.11.2011 / News-Bereich: Die Presse über uns